Held*innen für eine gerechte Landwirtschaft
Palmöl wird in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln und Kosmetika verwendet.Im Supermarkt enthält heute fast jedes zweite angebotene Produkt Palmöl. Die Abholzung der Urwälder in Borneo zeigt uns die Schattenseiten dieser Industrie.
»Immer mehr Plantagen, immer mehr Feuer – sie verbrennen die Zukunft meiner Kinder. Der Wald und das Land sind für die Menschen und Tiere da, nicht für grüne Wüsten aus Ölpalmen. Unsere Vorfahren lehrten uns, den Wald schonend zu nutzen und zu erhalten. Auf dieses Wissen sollten wir uns wieder besinnen.«
»Es gibt eine Menge Palmölfirmen, die illegal Torfwälder roden. Ihnen müssen die Genehmigungen sofort entzogen werden.«
Nordin
Der Anbau von Ölpalmen für den Export führt in Indonesien zu Landraub, Vertreibung, Brandrodung des Regenwaldes und zur großflächigen Vernichtung eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde.
Nordin gehörte zur indigenen Bevölkerung Borneos und kämpfte zeitlebens gegen die Zerstörung des Regenwaldes: Er hat den gewaltsamen Landraub durch die Palmölindustrie weltweit öffentlich gemacht und dazu beigetragen, dass Palmöl von vielen Menschen kritisch bewertet wird.
Nordin wurde in der Stadt Palangka Raya im Südosten Borneos geboren. In seiner Kindheit war Borneo noch ein Regenwaldparadies: 80 Prozent der Insel waren von Urwald bedeckt. Nordins Großvater führte ihn oft in den Wald und erzählte ihm Geschichten ihrer Ahnen.
Den Regenwald vor Raubbau schützen
Inspiriert durch diese Geschichten seines Großvaters beschloss Nordin schon als Junge, sich für die Wälder in seiner Heimat Borneo einzusetzen. Ende der 1980er Jahre schloss er sich der Naturschutzorganisation WALHI an. Nordin brachte Menschen der Zivilgesellschaft aus ganz Indonesien zusammen und plante mit ihnen Aktionen gegen die Zerstörung des Regenwaldes.
Mit dem Anliegen, die Natur vor Raubbau zu schützen, gründete Nordin 2005 seine eigene Organisation SAVE OUR BORNEO. Die Organisation möchte das Wissen der indigenen Bevölkerung nutzen, um ein ökologisch und sozial nachhaltiges Leben für alle zu erreichen. Nordin dokumentierte mit seiner Kamera Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen und erhielt weltweit Aufmerksamkeit und Unterstützung für seine Arbeit.
Effiziente Idee gegen illegale Palmölplantagen
Vor wenigen Jahren entwickelte Nordin einen besonders effizienten Ansatz, die illegalen Praktiken vieler Palmölkonzerne zur Entwässerung von Torfwaldböden zu bekämpfen: Mit Hilfe vieler Freiwilliger staute er regelmäßig einige der Hauptverbindungsstellen der Entwässerungskanäle durch einen Damm, um die von Rodung bedrohten Waldgebiete wieder zu fluten und damit die Anpflanzung illegaler Palmölplantagen zu erschweren.
Heute kann Nordin nicht mehr gegen die Zerstörung des Regenwaldes kämpfen, weil er im Jahr 2017 mit nur 47 Jahren aus nicht geklärten Gründen plötzlich verstarb.
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