Held*innen für eine gerechte Landwirtschaft
Die Industrielle Landwirtschaft ist nicht nachhaltig. Der Anbau lokaler Sorten bietet im Angesicht der Umweltkrise viele Chancen.
»Gegenwärtig dient der Anbau von Hochleistungssorten Grosshändlern und nicht den lokalen Kleinbäuerinnen*bauern und den dort lebenden Menschen. Es müssen mehr unterschiedliche, nährstoffreiche Pflanzen angebaut werden, um die Ernährung in der Region sicherzustellen. Der Überschuss der Ernte soll zu einem fairen Preis den Märkten zur Verfügung gestellt werden, um den Menschen der Region bessere Lebenschancen zu ermöglichen.«
Kingumahanthi Koteswara Rao
Landnutzung in Indien
Addateegala ist ein kleines Dorf im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Dieser Ort hat mit globaler Ungerechtigkeit zu kämpfen: Land, das jahrzehntelang dem lokalen Anbau von Nahrungsmitteln vorbehalten war, wurde zugunsten kommerziell genutzter Pflanzen wie Baumwolle, Tabak, Tapioka und Reis entfremdet. Die Vertreibung des Anbaus traditioneller Nahrungsmittel wie Hirse wirkt sich negativ auf die Ernährungsgesundheit der lokalen Gemeinschaften aus.
Die Organisation LAYA legt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Erhaltung des traditionellen Nahrungsmittelanbaus und stellt sich gegen den Anbau von Hybridsaatgut und Monokulturen. LAYA ermutigt die Kleinbäuerinnen*bauern dazu, Nutzpflanzenauswahl und landwirtschaftliche Methoden an Kriterien der Nachhaltigkeit zu orientieren.
Monokultur macht die Böden kaputt
Kingumahanthi Koteswara Rao arbeitet seit 30 Jahren an der Entwicklung eines verbesserten Zugangs zu Nahrungsmitteln in den indigenen Gebieten von Andhra Pradesh in Indien. Er unterstützt andere Kleinbäuerinnen*bauern dabei, Pflanzen anzubauen, die reich an Nährstoffen sind, ohne die Fruchtbarkeit des Bodens negativ zu beeinträchtigen. Eine solche Pflanze ist beispielsweise Hirse, die von Natur aus nährstoffreich und widerstandsfähig gegen Klimaschwankungen und unvorhergesehene Niederschläge ist. Auch Reis und Mais werden in dem Gebiet angebaut.
Kingumahanthi Koteswara Rao engagiert sich dabei für die Erhaltung und Nutzung des regionalen Saatgutes, da es bessere Nährwerteigenschaften als die kommerziellen Hybridsorten hat. Außerdem ist das regionale Saatgut widerstandsfähiger gegen unvorhergesehene Wetterbedingungen. Allerdings ist regionales Saatgut stark gefährdet, weil es immer mehr von genmanipuliertem Saatgut kontaminiert wird.