Held*innen für eine gerechte Landwirtschaft

Held*innen für eine gerechte Landwirtschaft

Im Bundesstaat Mato Grosso, einem der Hauptanbaugebiete des Sojas, kämpft Franciléia Paula de Castro für die Umsetzung einer Agrarökologie und einer gerechteren Verteilung von Land.

»Ich setze mich für die Verteidigung des Anbaus von gesunden Lebensmitteln nach den Grundsätzen der Agrarökologie ein. Der Einsatz von Pestiziden ist dabei unsere grösste Herausforderung. Die ökonomischen Interessen von multinationalen Unternehmen stehen gegen die sichere Versorgung der brasilianischen Bevölkerung mit Lebensmitteln. Die Pestizide vergiften das Wasser, die Luft und die Lebensmittel.«

Franciléia Paula de Castro

 

Globalisierte Landwirtschaft zulasten der indigenen Bevölkerung – genmanipuliertes Soja in Brasilien

Sojabohnen sind voller Proteine, deshalb werden sie in großen Mengen als Futter in der Massentierhaltung verwendet. Es gibt Sorten, die auch in Deutschland angebaut werden, aber die meisten Sojabohnen werden aus Brasilien, Paraguay und Argentinien importiert. Sojabohnen und Sojaschrot werden als Futtermittel für Tiere in der Fleischindustrie eingesetzt.
Durch den erhöhten Bedarf von Soja als Futtermittel in Europa werden in den Anbauländern die landwirtschaftlichen Flächen immer weiter ausgedehnt. Wälder auf diesen Flächen werden abgeholzt und die dort lebenden Menschen vertrieben. Zudem sind knapp 80 Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen genetisch verändert. Beim Anbau von Soja werden viele chemische Düngemittel und Pestizide eingesetzt.

Pestizide vergiften Wasser, Luft und Lebensmittel

In Brasilien gibt es seit den 1980er Jahren eine große politische Bewegung hin zur Agrarökologie, um eine lebendige Alternative zum industriellen und globalisierten Landwirtschafts- und Ernährungssystem durchzusetzen. Sie fordert eine nachhaltige Landwirtschaft, die die Umwelt und Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort schützt und unterstützt.
In dieser Bewegung ist Franciléia Paula de Castro mit ihrer Organisation FASE aktiv. Seit langem kämpft sie für die Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft und einer gerechten Landverteilung in Brasilien. Die Agrarökonomin lebt im Bundesstaat Mato Grosso, einem der Hauptanbaugebiete von Sojabohnen. Brasilien verbraucht seit 2008 die meisten Pestizide weltweit und Mato Grosso ist der brasilianische Bundesstaat mit dem höchsten Verbrauch an Pestiziden. Franciléia Paula de Castro koordiniert die »Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben«. Mit ihrer Organisation stärkt sie das Wissen und die Beteiligungsmöglichkeiten von Menschen in ländlichen Gebieten.

Erhalt von Artenvielfalt und Mischkultur

Agrarökologie setzt sich für eine ökologische und zukunftsorientierte Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen ein, welche die Artenvielfalt und die Mischkultur von Pflanzen unterstützt. Auch in Deutschland fordern politische Gruppen Agrarökologie als Grundlage für gerechte Landwirtschaft ein. Sie haben dabei viel von der brasilianischen Bewegung gelernt.

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